Auf diesen Röntgenbildern eines 8 Wochen alten Welpen ist deutlich zu sehen, dass die Wachstumsfugen noch weit auseinander stehen, die Gelenke sind noch nicht gebildet. Einzig die Muskulatur hält das Skelett zusammen.
Einseitige Bewegungsabläufe können Schäden hinterlassen, die dem Hund in einigen Jahren schwer zu schaffen machen können (Arthrose etc.) Spaziergänge an der Leine, bei denen der Hund neben dem Besitzer gleichförmig dahin trabt, sind in den ersten Wochen Gift für das Skelett. Natürliche Bewegung im Spiel, bei Bindungsspaziergängen usw. braucht der junge Hund zur gesunden Entwicklung. Aber alles mit Maß und Ziel (s.u.)
Ein junger Hund würde "spielen" und tollen bis zum Umfallen. Auch das Umhertollen mit anderen Hunden sollte nur unter Kontrolle stattfinden und beizeiten unterbunden werden. Hier ist der verantwortungsbewusste Besitzer gefragt, der den kleinen Racker in seine Hundebox verfrachtet und ihm die Möglichkeit gibt, zur Ruhe zu kommen.
So paradox es klingen mag, aber eine wirklich nicht zu unterschätzende Gefahr FÜR WELPEN lauert in den beliebten WelpenSPIELgruppen. Ich rate DRINGEND davon ab, mit Welpen solche Veranstaltungen zu besuchen.
Ich erkläre auch, warum:
Sie bekommen Ihren Welpen vom Züchter normalerweise im Alter von 8 Wochen. In diesem Alter sind Gelenke und Sehnen noch extrem empfindlich, bzw. verschiedene Gelenke noch gar nicht richtig ausgeprägt. Also ist das Skelett des jungen Hundes noch sehr sensibel und anfällig für Verletzungen aller Art. Deshalb bekommen Sie auch vom Züchter dahingehend viele Ratschläge und Verhaltensweisen empfohlen. Treppensteigen bzw. Treppen hinabsteigen sollte zwar geübt werden, aber sehr vorsichtig und nicht häufig.
Spazierengehen mit einem Welpen ist in den ersten Wochen absolut überflüssig. Eine Faustregel besagt, dass man mit einem Welpen pro Lebensmonat 5 Minuten (!!) an der Leine gehen darf, nicht mehr! (z.B. nach vollendetem 3. Lebensmonat 15 Min.) Betonung auf "an der Leine". Die gleichmäßige Bewegung im Schritt oder Trab macht den Unterschied zum spielerischen Herumtollen des Welpen im Garten oder auf der Wiese. Die gleichförmige Bewegung an der Leine ist Gift für das Welpenskelett.. Darum soll man diese sehr behutsam steigern und sich viel Zeit lassen mit dem Üben der Leinenführigkeit.
So, nun zu den Welpenspielstunden. Manche Hundeschulen bieten diese Art der Welpenbeschäftigung an. Besucht man diese Stunden, sieht man die Welpenbesitzer meist eifrig miteinander redend, in Gruppen beieinander stehend die neuesten Neuigkeiten austauschend, während der Hundenachwuchs ungehindert miteinander rennt, rauft, mobbt, sich ängstlich versteckt, knurrt und zwickt. Die Großen, Starken behalten die Oberhand, die sensiblen kriegen den Schreck ihres Lebens. Und die ganz schlauen Menschen sagen dann, mit dem Brustton der Überzeugung: die machen das unter sich aus. Ja, was denn bitte? WAS machen sie unter sich aus? Sie lernen, dass knurren und beißen zum Ziel führt. Die Kleinlauten und Schwächeren lernen: von meinem Besitzer brauche ich keinen Schutz und keine Hilfe zu erwarten. Na toll!! Ein gute Basis für ein vertrauensvolles Hund-Mensch-Team.
Sollten Sie auf der Suche nach einer geeigneten Hundeschule,- bevor Sie Ihren kleinen Liebling beim Züchter abholen-, eine solche Hundeschule besuchen, ziehen Sie gleich weiter. Das ist nichts für Sie und nichts für Ihren Welpen!
Ein Welpentraining sieht nämlich ganz anders aus. Die Gruppen sind klein, höchstens 4-5 Mensch-Hund-Gespanne. Die Kleinen sind angeleint, "spielen" ist nicht. Keine Angst, die Sozialisierung kommt schon nicht zu kurz! Die Hunde lernen schon in diesem frühen Alter die Impulskontrolle. Neben dem Besitzer sitzen oder liegen sie, bis sie an der Reihe sind.. Es werden Abrufübungen gemacht, man geht mit dem angeleinten Welpen zwischen den ebenfalls angeleinten Kameraden mit Besitzern hindurch, überwindet auf dem Boden liegende Äste oder Baumstämme, usw. Kurz gesagt, die Hunde LERNEN in diesen Übungsstunden etwas. Etwas Sinnvolles.
Man beginnt mit dem Welpentraining nicht vor der 12. Lebenswoche, der Hund sollte die zweite Impfung schon bekommen haben.
Die Übungsstunden müssen nicht zwingend wöchentlich abgehalten werden. Wichtig ist, das dort Gelernte mit dem Hund daheim zu wiederholen und so zu festigen. So können Sie Ihren Hund behutsam und sinnvoll anleiten, ein braver und gern gesehener Vierbeiner zu werden. Mit 4 Monaten ist aus dem Welpen ein Junghund geworden, das Training ändert sich. Mit sich langsam steigernden Anforderungen wird das Skelett stabiler, die Muskeln wachsen und geben dem Skelett zusätzlich Halt. Gut für den Muskelaufbau ist schwimmen. Aber das muss man einem Labrador ja nicht aufzwingen......
Im Folgenden möchte ich auf weitere Gefahren hinweisen, die allgemeinhin immer wieder unterschätzt werden. Dadurch kommt es zu grässlichen Unfällen, die oft genug Hunde das Leben kosten.
- Stöckchen werfen. Auch wenn es noch so verlockend ist und der Vierbeiner beim Spaziergang im Wald immer wieder mit einem Holzstöckchen daher kommt, LASSEN SIE ES BLEIBEN!! Werfen Sie es nicht! Die Splitter können verschluckt werden, gelangen in den Magen und können die Magen- oder Darmwand durchbohren.
Oder ein größerer Splitter verhakt sich in den Zähnen, der Hund kann kaum noch schlucken und nur der Tierarzt kann helfen.
Das schlimmste Szenario ist allerdings, wenn der Hund mit Stöckchen im Fang hüpft und springt. Hat er das Holzstück wie eine Zigarre im Maul, kann es sich der Länge nach in den Rachen bohren. Es gab Hunde, denen dies passierte und das Ende vom Stock ragte im Nacken heraus.
Wenn der Hund beim Gassigang gerne etwas tragen möchte, nehmen Sie einen Gummiball der richtigen Grösse (nicht zu klein) oder ein anderes Spielzeug von zu Hause mit.
- Maiskolben. Bitte lassen Sie den Hund keine Maiskolben fressen! Die Körner sind nicht gefährlich, aber die Spindel, an der die Körner "befestigt" sind. Diese Spindeln können nicht verdaut werden und verursachen immer wieder gefährliche Darmverschlüsse. Dann ist eine sehr schnelle Notoperation fällig.
- Pferdeäpfel. Normalerweise geht von Pferdeäpfeln keine Gefahr aus. Sollte das Pferd aber gerade erst eine Entwurmung hinter sich haben, wird der Pferdeapfel zu tödlichen Gefahr für den Hund. Außerdem ist Pferdeäpfel fressen igitt.
Über giftige Pflanzen finden Sie im Internet Listen, auf denen die Pflanzen und auch Obstsorten stehen, die man dem Hund keinesfalls füttern sollte.
Schokolade, sollte bekannt sein, ist nichts für den Hund. Je mehr Kakao drin ist, desto gefährlicher kann es werden.
Trauben und Rosinen können die Nieren schädigen, also nicht geben.
Avocado ist ebenfalls nichts für den Hund.
Erdnüsse nur in geringen Mengen, wenn es unbedingt sein muss.